ADHS im Erwachsenenalter

Diagnostik und Therapie von Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung

ADHS im Erwachsenenalter

Sie beobachten bei sich Konzentrationsschwierigkeiten, fühlen sich oftmals wie „von einem Motor angetrieben“ oder haben den Eindruck, dass Sie Ihre Gefühle  nicht unter Kontrolle haben? Solche Verhaltensweisen führen oftmals dazu, dass sich Menschen mit einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS) oder einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung  (ADHS) insbesondere im Erwachsenenalter fehl am Platz und „anderes“ fühlen. Sie ecken mit ihrer Verträumtheit oder mit „Vulkanausbrüchen“ am Arbeitsplatz oder auch im privaten Umfeld an und können oftmals ihre Leistungsfähigkeit weniger unter Beweis stellen als ihr Umfeld. Das führt oft zu erheblichen Selbstzweifeln und kann die nachfolgende Entwicklung weiterer psychischer Störungen wie Depressionen und Angststörungen begünstigen.

ADHS-Diagnostik

Bislang ist das Diagnostikangebot für ADHS im Erwachsenenalter begrenzt, sodass die Symptomatik häufig lange unentdeckt bleibt und der Leidensdruck bei Betroffenen wächst. Dabei kann eine umfassende und wissenschaftlich fundierte Diagnostik schnell Klarheit verschaffen und entsprechende Behandlungsoptionen eröffnen.

Wie kann es danach weitergehen? Behandlungsoptionen

Unsere Patienten erhalten eine individualisierte Aufklärung und Behandlungsempfehlungen basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die angebotene Therapie ist evidenzbasiert mit dem Schwerpunkt auf Verhaltenstherapie, in der Regel kombiniert mit Medikamenten, insbesondere Methylphenidat, sofern die Verträglichkeit gegeben ist. Zur Sicherung der interdisziplinären Zusammenarbeit bestehen ärztliche Kooperationen für die medikamentöse Behandlung von ADHS.

Überblick zum Ablauf der Diagnostik und Therapie

Strukturierte Diagnostik - gezielte Angebote

Hier finden Sie einen kurzen Überblick über die Rahmenbedingungen und Inhalte der Diagnostik und Therapie für Menschen mit ADHS in unserem Zentrum.

  • Ablauf der Diagnostik und Indikationsstellung

    Als ersten Schritt, bieten wir Ihnen ein diagnostisches Erstgespräch an. In diesem Gespräch geht es darum, einen fachlich fundierten ersten Eindruck von Ihrer Problematik zu erhalten und eine erste diagnostische Einschätzung abzugeben. Sollte sich in diesem Gespräch der Verdacht auf das Vorliegen eines ADHS ergeben, werden vier weitere diagnostische Sitzung mit Ihnen vereinbart. Dabei werden diagnostische Interviews und sogenannte psychometrische Testungen durchgeführt. Am Ende der diagnostischen Sitzungen erhalten Sie eine Erläuterung zu Ihrer Diagnose und eine gezielte Behandlungsempfehlung, ergänzt um einen umfassenden Befundbericht.

  • Verhaltenstherapie bei ADHS

    Wir erörtern gemeinsam Ihre persönlichen Ziele und stellen Ihnen wissenschaftlich fundierte Behandlungsmöglichkeiten nach dem aktuellen Forschungsstand vor. So entwickeln wir maßgeschneiderte Therapiepläne, die wir idealerweise direkt in unserem Therapiezentrum umsetzen.

    Eine kognitive Verhaltenstherapie zielt darauf ab, Patienten so zu unterstützen, dass sie mit den durch ADHS bedingten Einschränkungen und Besonderheiten im Alltag besser umgehen können. Angestrebt wird der Aufbau von Strukturierungs- und Konzentrationshilfen, die Stärkung des Selbstvertrauens und die Entwicklung günstiger Gefühlsregulationsstrategien.

     

  • Neurofeedback bei ADHS

    Bei unzureichendem Ansprechen auf die Therapie oder bei Medikamentenunverträglichkeiten bieten wir »Neurofeedback als ergänzende Methode an. Dies ist eine wissenschaftlich anerkannte, computergestützte Trainings- und Behandlungsmethode zur Verbesserung der Selbstregulationsfähigkeit des Gehirns. In der Regel verwenden wir das so genannte Infra-Low-Frequency-Training (ILF-Training), ein individuell angepasstes Neurofeedback-Training.

  • Kosten

    Unsere ADHS-Diagnostik stehen derzeit nur für Privatpatienten und Selbstzahler zur Verfügung, basierend auf individuellen Honorarvereinbarungen. Oft ist eine teilweise Kostenerstattung durch Versicherungen möglich. Private Krankenversicherungen und Beihilfestellen übernehmen üblicherweise einen Großteil der Kosten, abhängig von Ihren spezifischen Vertragsbedingungen. Wir raten Ihnen, bei Ihrer Versicherung nachzufragen, inwieweit Diagnoseleistungen wie probatorische Sitzungen, Tests und Berichte übernommen werden.

    Eine Verhaltenstherapie bei ADHS können wir für gesetzlich und privat Versicherte, sowie für Selbstzahler zu den »hier beschriebenen Konditionen anbieten.