Abstract concept tangled brain, therapist, patient. Two humans head silhouette psycho therapy concept. Therapist and patient. Vector illustration

REALAP-Studie – Frühe Symptomverbesserung als Erfolgsfaktor in der Psychotherapie

Die jüngsten Forschungsergebnisse unserer REALAP-Studie (Real-Life ambulante Psychotherapiestudie), veröffentlicht in „Clinical Psychology & Psychotherapy“, sind nun verfügbar.

Röhrig B, Witthöft M, Herpertz S, Petrak F (2024) “The early bird catches the worm” – Prediction of Early Response and its Importance for Treatment Outcome in a Naturalistic Setting of Cognitive Behavior Therapy. Clin Psychol Psychother. 2024 Jan-Feb;31(1):e2956. doi: 10.1002/cpp.2956

In Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Mainz haben wir im Zentrum für Psychotherapie Wiesbaden untersucht, inwieweit Patienten unter realen Praxisbedingungen – im Unterschied zu hoch kontrollierten Forschungskontexten – am Ende ihrer Psychotherapie profitieren, wenn sich ihre Symptomatik bereits in einem frühen Therapiestadium deutlich verbessert. Gleichzeitig wollten wir herausfinden, wie dieses Phänomen des ‘frühen Ansprechens’ (early response) vorhergesagt werden kann.

Frühe Symptomverbesserungen sagen Therapierfolg voraus
Patienten, die bereits in der zehnten Therapiesitzung eine deutliche Verbesserung ihrer Symptomatik erleben, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, am Ende der Therapie ihre Symptomatik zu überwinden.

Frühe Symptomverbesserung häufiger bei starker Ausgangssymptomatik und guter therapeutischer Beziehung

Das frühe Ansprechen tritt besonders häufig bei Patienten auf, die zu Beginn der Therapie stärker belastet sind und die die Qualität der therapeutischen Beziehung als besser einschätzen als Patienten, bei denen das frühe Ansprechen nicht auftritt.

Bedeutung für die Praxis
Der Frühphase der Therapie sollte spezielle Aufmerksamkeit gewidmet werden, um ein Therapieansprechen zu begünstigen. Regelmäßige Untersuchungen des Symptomverlaufs und der Qualität der Therapeut-Patient-Beziehung sollten nicht nur im Forschungskontext, sondern auch im klinischen Praxisalltag erfolgen. Eine routinemäßige Beobachtung früher Therapieverläufe mit Rückmeldungen an Therapeuten erleichtert die rechtzeitige Anpassung des therapeutischen Vorgehens, um den Behandlungsverlauf günstig zu beeinflussen.